Sigmund Freud beschrieb sich als Psychoanalytiker 1937 in „Die endliche und die unendliche Analyse“ als in einem von drei „unmöglichen Berufen“ – neben Erziehern und Regierenden: Man sei sich von Anfang an des ungewissen Ausgangs bewusst.
Dieses Zitat, an das der Titel angelehnt ist, ist bereits ein erster Hinweis auf den Inhalt: Tatsächlich stehen vorrangig die Psychoanalytiker im Fokus, die Kollegen anderer Verfahren werden eher am Rande erwähnt. Dies ist insofern auffällig, als dass von den drei Herausgebern nur Otto Kernberg klar der Psychoanalyse zugeordnet werden kann. Birger Dulz ist auf stationäre tiefenpsychologisch fundierte Borderline-Behandlungen spezialisiert, Jochen Eckert ist Gesprächspsychotherapeut.
Was erwartet mich?
Das Buch erscheint in nüchterner Aufmachung, die vielen dünnen Seiten blättern beim Lesen immer wieder schnell zurück. Die 609 Seiten sind in drei Hauptkapitel unterteilt: „Theoretisches“ (22 Artikel), „Institutionalisiertes“ (16 Artikel) und „Persönliches“ (21 Artikel). Umrahmt werden die Kapitel von einem Vorwort der Herausgeber (sehr lesenswert!) sowie zuletzt einem umfangreichen Autorenverzeichnis mit sämtlichen Kontaktadressen. Im Buch kommen 62 überwiegend namhafte Autoren zu Wort. Es entsteht der Eindruck einer vertrauten Autorengemeinschaft – und tatsächlich kennen sich mehrere Autoren untereinander persönlich....